FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Einführung des digitalen Euro steht bevor und könnte für europäische Banken erhebliche finanzielle Herausforderungen mit sich bringen. Eine aktuelle Studie schätzt die Kosten auf bis zu 30 Milliarden Euro, was in der Branche für Besorgnis sorgt.
Die Einführung des digitalen Euro, einer Initiative der Europäischen Zentralbank (EZB), könnte für europäische Banken teuer werden. Laut einer Studie der Beratungsgesellschaft PwC, die im Auftrag der Europäischen Kreditverbände durchgeführt wurde, könnten die Kosten für die Anpassung der Infrastruktur und Systeme zwischen 18 und 30 Milliarden Euro liegen. Diese Schätzung basiert auf der Analyse von 19 Geldinstituten und hebt die Notwendigkeit umfangreicher technischer Anpassungen hervor.
Ein zentraler Kostentreiber ist die Anpassung der bestehenden Geldautomaten-Infrastruktur. Die Studie schätzt, dass allein diese Anpassungen durchschnittlich neun Millionen Euro pro Bank kosten könnten. Darüber hinaus müssen mobile Banking-Apps, Web-Banking-Plattformen und Bezahlterminals im Handel aktualisiert werden, um den digitalen Euro zu unterstützen. Diese technischen Herausforderungen könnten die Innovationskraft der Banken im Zahlungsverkehr beeinträchtigen, da fast die Hälfte der verfügbaren Fachkräfte über Jahre hinweg gebunden wäre.
Die Skepsis gegenüber dem digitalen Euro ist in der Bankenbranche weit verbreitet. Viele Institute bezweifeln den Mehrwert gegenüber bestehenden Zahlungsmethoden wie Echtzeitüberweisungen. Zudem befürchten sie, dass in Krisenzeiten Bankeinlagen in digitales Zentralbankgeld umgeschichtet werden könnten, was die Liquidität der Geschäftsbanken gefährden würde. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, wird über die Einführung von Halteobergrenzen für den digitalen Euro diskutiert.
Die EZB verfolgt mit dem digitalen Euro das Ziel, die Abhängigkeit von US-amerikanischen Zahlungsdienstleistern wie Visa und Mastercard zu reduzieren und die strategische Autonomie Europas im Zahlungsverkehr zu stärken. Der digitale Euro soll als Ergänzung zum Bargeld dienen und eine sichere, kostenlose und europaweit einheitliche digitale Zahlungsmöglichkeit bieten. Ein weiterer Vorteil könnte der verbesserte Datenschutz sein, da die EZB keine personenbezogenen Zahlungsdaten überwachen würde.
Der Fahrplan für die Einführung des digitalen Euro sieht vor, dass die Vorbereitungsphase bis Ende 2025 abgeschlossen wird. Diese Phase umfasst technische Tests und die Festlegung des Designs. Frühestens 2026 könnte der EZB-Rat über die tatsächliche Einführung entscheiden. Die Akzeptanz des digitalen Euro bei Bürgern, Handel und Banken wird entscheidend für eine breite Markteinführung sein.
Die Einführung des digitalen Euro könnte weitreichende Auswirkungen auf den europäischen Finanzsektor haben. Während die Banken mit erheblichen Kosten und Risiken konfrontiert sind, bietet der digitale Euro auch Chancen für eine stärkere Unabhängigkeit im Zahlungsverkehr und einen verbesserten Datenschutz. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die Vorteile die Herausforderungen überwiegen und wie der digitale Euro in der Praxis angenommen wird.
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